Giro 280422
Die Giro führte mich heute in die Dolomiten. Nicht umsonst, möchte ich fast sagen. Bis auf ein paar Kontakte mit Motoristi, einem Ferrari und einem komischen bunten Auto von einem deutschen Umweltschützerautokonzern einer verurteilten Kriegsverbrecherfamilie. Die fühlen sich bekanntlich in Naturschutzgebieten besonders wohl. Ich frag mich, warum die ihre neuesten Kreationen nicht in der Ukraine testen. In Afghanistan, Jemen, Libyen und Syrien haben die es doch schon getan. Naja. Vielleicht machen sich die Einschußlöcher schlecht auf Werbeprospekten.
Der Giro führte mich heute über Kastelruth in Grödnertal. Die Saslong ist noch gut in Takt, scheint mir. Bis auf deutliche Ausnahmen, sind auch die Straßen in Takt. Vom Grödner Joch bin ich zurück auf die Sella und von dort über das Eggental nach Hause. Die schlechteste Straße ist die Via Carezza von Vigo di Fassa aus bis auf den Karerpass am Rosengarten. Grauenvoll. Und ausgerechnet die Straße ist in der Saison stark befahren.
..Wasserfall gedreht. Natürlich habe ich Partschins von der Seite fotografiert. Der Wasserfall selbst, wird in diesem Jahr wenig Motive bieten. Wie üblich bei meinen Runden, verteile ich auch meine Visitenkärtchen. Außer Frauen, haben Alle dankend angenommen. Einer Frau mit Kinderwagen wollte ich auch meine Karte geben: "Ich stelle gerade Partschins und Rabland vor auf meinem Blog", sage ich zu ihr. "Ich brauche keine Karte. Ich weiß von dem Ort - Alles", ist die Antwort, die mir mit einer ungemütlichen, fast schon verachtenden Geste entgegen gebracht wurde. Zwei ältere Bürgerinnen des Ortes lachten in ihren Bart, den Kopf nach unten gesenkt. Leider bin ich nicht zur Antwort gekommen.
Wenn sie angeblich von dem Ort Alles, weiß, warum kennt sie mich nicht? Ich wohne in dem Ort zwanzig Jahre.
Bei der Auffahrt, die nicht einfach ist, traf ich wieder dutzende Pseudowanderer aus dem Reich. Der Blick in die Augen verrät mir als Gastronom, wer vor mir steht. Wir wollen wenigstens hoffen, dass unsere Forst an diesen Leuten verdient. Und selbst das schleppen sie aus dem Reich bei uns ein. Die Ränder an den Wanderwegen verraten mir das.